Rückbau in der Dessauer Straße und Aufstellung eines Bebauungsplanes

Den aktuellen Stand zum Rückbau in der Dessauer Straße im Live-Stream von der Baustelle finden Sie hier…

Am 8. Mai 2019 fand im Bürgersaal Westhagen eine Informationsveranstaltung zur Aufstellung eines Bebauungsplans für die Flächen rund um die Dessauer Straße und das Einkaufszentrum Westhagen statt. Durch den Abriss der Häuser an der Dessauer Straße werden Flächen frei, die eine neue Bebauung des Gebietes möglich machen.

Vor zwei Jahren wurde ein Wettbewerb für Architekt*innen und andere Planer*innen ausgerufen, um darüber nachzudenken, wie die Grundstücke rund um die Dessauer Straße zukünftig aussehen könnten. Es gab viele Ideen und Vorschläge. Es wurden auch Planungen eingereicht, die eine teilweise Bebauung des Freizeitparks West vorsahen und auch das Einkaufszentrum völlig neu dachten. Alle Entwürfe wurden am Wochenende des Stadtteilfestes 2017 in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert. Viele Westhagener*innen haben die Gelegenheit genutzt, sich dort über die Ideen zu einer neuen Bebauung zu informieren und ihre Hinweise abzugeben. Im Siegerentwurf des Wettbewerbs wird vorgeschlagen, u.a. die Flächen der ehemaligen Zahnarztpraxis an der Dessauer Straße und auch einen Teil der Flächen des Freizeitparks zu bebauen, um neue und auch mehr Wohnungen zu erhalten. Der Jury, in der auch Bewohner*innen von Westhagen saßen, hat diese Idee am besten gefallen.

Damit in ungefähr zwei oder drei Jahren gebaut werden kann, muss die Stadt einen Bebauungsplan erstellen, der festlegt, wo genau und mit wie vielen Stockwerken gebaut werden kann. Die Gesetze sehen vor, dass darüber öffentlich informiert wird und jede Person das Recht hat, ihre Hinweise und Bedenken zu äußern. Die Pläne konnten bei der Stadtverwaltung und im Internet in der Zeit vom 9. Mai bis einschließlich 17. Mai 2019 angeschaut werden. 

In der Veranstaltung im Bürgersaal, an der rund 60 Bürger*innen aus Westhagen teilnahmen, wurde das Für und Wider einer Bebauung intensiv diskutiert. Von einer Gruppe wurde eine Unterschriftenliste, die sich gegen die Bebauung des Geländes, besonders rund um den sogenannten Rodelhügel ausspricht, offiziell überreicht. Es wird der Erhalt des gesamten Freizeitparks Westhagen gefordert und auf die Bedeutung für den Artenschutz (z.B. Igel, Singvögel), den vorhandenen Baumbestand mit um die 50 Jahre alten Bäumen und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohner*innen hingewiesen. 

Doch es gab auch viele andere Stimmen. Diese unterstützen die Planung, die eine teilweise Bebauung des Freizeitparks vorsehen. Es wurde z.B. darauf hingewiesen, dass die Grünfläche gar nicht so intensiv genutzt wird und dass mit der neuen Bebauung und den Menschen, die dort zukünftig wohnen werden, große Chancen für Westhagen gesehen werden. Es wurde gesagt, dass ungefähr die Hälfte der jetzigen Parkfläche erhalten bleibe und aufgewertet werden soll und auch die Gärten der neuen Häuser als grüne Orte wahrgenommen werden können. 

Wie und wann genau gebaut wird, konnte auf der Veranstaltung noch nicht gesagt werden. Es wird versucht, bis Mitte 2020 Grundlagen zu erarbeiten, die erste Baugenehmigungen ermöglichen könnten. Die Gebäude, die dann entstehen könnten, werden überwiegend vier oder fünf Stockwerke haben. Es kann auch sein, dass einzelne Gebäudeteile sechs oder sieben Geschosse haben werden. Das Parken wird teilweise in einer Tiefgarage möglich sein und auf der Parkpalette an der Dessauer Straße, die erhalten bleibt. Aber eine endgültige Planung liegt hier noch nicht vor. 

Viele der teilnehmenden Menschen haben sich erkundigt, was mit den Läden im Einkaufszentrum geschieht, wenn das alte Einkaufszentrum abgerissen wird. Der Supermarkt soll  eventuell in einem großen Zelt untergebracht werden. Auch für die anderen Geschäfte und Einrichtungen soll es eine Zwischenlösung geben.

Die Gespräche an dem Abend haben deutlich gemacht: es gibt vieles, was für neue Wohnhäuser rund um die Dessauer Straße spricht. Auch ein neues Einkaufszentrum kann eine gute Wirkung für ganz Westhagen haben. Doch auch der Verlust von grünen Orten macht manchen Leuten Sorgen, obwohl auch neue Grünflächen, z.B. eine große Promenade, neu dazu kommen werden. Im Frühjahr 2020 wird es weitere Informationen geben.